Montag, 1. Februar 2010

Schmerzen, Essen und aufdringliche Knirpse

Am nächsten Tag erwachte ich sehr spät, es muss wohl so gegen 14:30 gewesen sein. Was ja auch kein Wunder war schließlich hatte ich eine Menge Schlaf nachzuholen. „Mäo“ erwachte auch fast zeitgleich und so wurde der „Morgen“ so gleich mit etwas Frühsport begonnen.
Danach lagen wir noch etwas faul im Bett und ich bekam erste Eindrücke vom Thai-Fernsehen. Allgemein wurde der Tag sehr ruhig und begonnen, was mir in diesem Moment aufgrund meines noch etwas trägen Zustandes doch sehr entgegen kam. Irgendwann schaffte es der sich stark bemerkbar machende Harndrang, dass ich mich endlich aufrichtete.

Beim laufen merkte ich einen leicht drückenden Schmerz in der allgemeinen Schambeingegend der sich bei Berührung dieser Region noch etwas verstärkte. „Das hast du nun davon, wenn du dich so rabiat bumsen lässt!“ Dachte ich mir belustigt und warf erst einmal einen Blick in den Spiegel. Das Bild das sich mir bot, ließ mich einen kurzen Moment inne halten und die Spuren der vergangenen 2 Tage lesen. Ich war etwas blass und unter meine Augen zeichneten sich ein paar deutlich sichtbare dunkle Ränder ab.

Hinzu kam, dass ein Bluterguss so groß und so geformt wie zwei nebeneinander gelegte zwei Euro- Münzen meinen Hals zierte. Leicht skeptisch und etwas sorgenvoll überlegte ich, ob ich das wirklich die nächsten zwei Wochen schaffen würde oder ob ich nach halber Strecke leblos und in einer Kunststoffhülle verpackt die Heimreise antreten würde. Ich dachte erst einmal nicht weiter darüber nach und beschloss „Mäo“ noch einen Tag zu behalten, was ich ihr auch gleich eröffnete und sie freudig aufnahm. Mittlerweile war es auch schon 18:30 Uhr und es dämmerte bereits, was für uns Grund genug war los zu gehen.

Zuerst gingen wir unseren Hunger stillen, was wir mit einer Portion grünem Curry, einem Glasnudelsalat mit Meeresfrüchten und natürlich dem dazugehörigen Reis taten. Danach machten wir uns auf den Weg zu ihrer Bar, denn die Auslöse musste ja schließlich gelöhnt werden. Es war Samstag, zwei Tage vor beginn des Neujahrsfestes und die Soi´s mit ihren Bars und Essenslokalen waren gut gefüllt und pulsierten förmlich. Ich ließ mich von der Stimmung anstecken und gut gesättigt und ausgeschlafen bester Laune.

Auch an ihrer Bar war die Stimmung sehr ausgelassen. Die Mädels hatten schon alle sehr gut einen im Tee und tanzten und sangen auf Stühlen und Tresen, was ich mir verblüfft und zeitgleich irgendwie bewundernd anschaute.
Ja es war richtig was los! Sogar ein kleiner Elefant kam mit seinem Mahut zwischen zwei Bar- Abteilungen gelaufen und bettelte nach finanzieller Zuwendung, wie so viele andere auch.
Allgemein war mir die Flut dieser etwas aufdringlichen Straßenhändler in solch einer Form noch nicht bekannt und ich hatte etliche Mühe diese abzuwehren. Am erfolgreichsten mir mein Geld aus der Tasche zu ziehen, waren dabei diese extrem aufdringlichen, völlig distanzlosen Dreikäsehochs mit ihren Leuchtringen.

Etwas aus anfänglichen Mitleid aber größtenteils aus Angst, ein Kamera- Team eines deutschen Privatsenders könnte urplötzlich hinter mir auftauchen, zückte ich des Öfteren die geforderten 20 Bath um diese kleinen Biester so schnell es geht loszuwerden.
So war ich am Ende stolzer Besitzer 4 dieser ach so praktischen und brauchbaren Souvenirs.

Aus geringer Entfernung bot sich mir ein seltsames Schauspiel. Einer dieser Dreikäsehochs war damit beschäftigt einem etwa 2 Meter großen westlichen Touristen einen dieser Leuchtringe immer und immer wieder mit ziemlich viel Schwung an den Kopf zu schmeißen, um den armen Kerl wohl zum Kauf eines solchen zu überzeugen. “Seltsame Verkaufsstrategie!“ Dachte ich mir und wendete mich wieder dem Geschehen an der Bar zu…

TIP:Die zum Teil echt zahlreichen und aufdringlichen Verkäufer bekommt man meist nur durch permanentes Ignorieren los. Wenn selbst das nicht hilft, dann nur :"mai ao!" Was soviel bedeutet wie: "Ich will es nicht haben!" Allgemein empfiehlt es sich doch ein paar Brocken Thai mehr zu können, es spart wirklich Geld!



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