Mittwoch, 10. Februar 2010

Songkran- Wasser, Eis und Whiskey

Dort angekommen wurden wir auch gleich von allen Anwesenden unter nass- kalten Beschuss genommen. Alle sprangen klatschnass und mit diesem Kalk-Zeugs verschmiert wie wild um die Bar, die auch schon vollständig mit Wasser benetzt war. Vor der Bar befand sich ein großes Wasserfass in die Flüssigkeit durch große Eisblöcke heruntergekühlt auf ihre Bestimmung wartete. Gäste und Bardamen sprangen um dieses Fass, befüllten ihre Wasserschussgeräte um diese auf den nächsten Passanten zu richten und wieder zu leeren.
Alle gegen alle, jeder gegen jeden. „Wahnsinn“ Dachte ich und gesellte mich auch gleich zu der ausgelassen spielenden Gruppe um mein Schussgerät erstmalig zu befüllen. Ich bekam einen Whiskey eingeflößt und widmete mich wieder der Wasserschlacht in deren Verlauf ich einen sehr unangenehmen Volltreffer aufs Auge erhielt und ich das Gefühl hatte, mein Auge würde seitlich aus dem Augapfel gespült werden.

Ich vergalt diesen Angriff noch schnell und zog mich erst einmal in den hinteren, noch fast trockenen Bereich der Bar zurück um etwas auszuruhen. Dort erblickte ich zum ersten Mal den „Boyfriend“ meiner Ex- Angemieteten, der mich auch bald zu sich hin winkte.
Ich gesellte mich also zu ihm und wir fingen an ein wenig miteinander zu plaudern. Er war Ire, 34 Jahre alt und sah ein wenig aus wie der englische Ex- Nationalspieler Paul Gascoigne. Er war Manchester United Fan, was er mit einer Tattoowierung auf seinem Oberarm bezeugte.

Dieser Verein war aber wohl das einzige, was er an England schätzte, wie dem weiteren Gespräch zu entnehmen war. So redeten wir noch eine Zeit und tranken von seiner gekauften Flasche Whiskey und dem dazugehörigen Mischgetränk. Ich bin mir sicher, dass er mich als erst verflossenen Kunden seines „Girlfriends“ ausmachen konnte, da diese die einzige Dame der Bar war, die mich permanent ignorierte. So ging dann auch die Wasserschlacht gegen 18:30 Uhr zu ende und Sebastian machte sich auf den Weg in sein Hotel, da er ja am nächsten Tag nach Kambodscha flüchten wollte. Ich saß also noch an der Bar und trank eine Cola, da ich irgendwie kein Bier mehr runter bekam.

Ich war dennoch irgendwie weg getreten und so bekam ich irgendwie nicht mit, wie Nam andeutete Hunger zu haben. So ignorierte ich sie versehentlich, was sie wohl gleich persönlich nahm und mit einem bösen Blick an die nächste Garküche verschwand. Nach ihrer Mahlzeit wendete sie sich einem anderen Gast zu, schien etwas mit ihm zu verhandeln und kam dann wieder auf mich zu. „I go to a friend, please wait here!“ Mir war natürlich klar, was da laufen sollte. Also wartete ich bis sie verschwunden waren, trank meine Cola aus, bezahlte die Rechnung und machte mich auf den Weg ins Hotel um endlich, die Nassen Sachen ausziehen zu können. Auch die anschließende Dusche tat mir gut und so machte ich mich fertig, mich auf ein Neues in die Nacht zu stürzen…

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