Dienstag, 2. Februar 2010

No money, no...




Barkomplex Soi Diana


„Mäo“ war inzwischen intensiv mit ihrem Handy beschäftigt und es war Offensichtlich, dass sie auf so eine Unterhaltung mit ihrem „Boyfriend“ führte. Dieses Zeitfenster nutzte ich um mit der hübschen „Nam“ ein wenig in Augenkontakt zu bleiben und ihr durch zustimmende Gesten zu bestätigen, wie reizend sie doch in ihrem neu gekauften Minikleid aussah.
Meine Angemietete beendete dann ihre sms- Konversation und wand sich wieder mir zu. Tatsächlich war es ihr irischer „Boyfriend“, der sich überraschender Weise für den nächsten Tag ankündigte.

So eröffnete sie mir ein bisschen wehmütig, dass sie mich den nächsten Tag deswegen wohl auschecken werden müsse. Ich mimte ein wenig Betroffenheit und war insgeheim schon etwas glücklich über diesen Umstand, der es mir ohne schlechtes Gewissen zu haben ermöglichte mich auch den anderen „Sehenswürdigkeiten“ der Stadt widmen zu können.
Es war im all gemeinen wieder ein feucht- fröhlicher Abend, die Stimmung und alles um mich herum waren toll bis auf die Tatsache, dass mir geschuldet durch meine Unerfahrenheit, die Geldscheine einer Währung zu der ich noch keinerlei Relation hatte durch die Finger in die Hände von Souvenirverkäufern, amputierten Bettlern und Zauberkünstlern rutschten.

So verging die Zeit wie im Flug und die Soi Diana wurde langsam aber stetig etwas leerer. Irgendwann war klar zu erkennen, dass auch diese Party ihr Ende haben wird und wir beschlossen so ziemlich genau gegen 3:00 Nachts mein Hotel aufzusuchen um die uns noch verbleibende Zeit optimal zu nutzen.
So schickte ich mich an zu zahlen. Die Rechnung kam auch sofort, es sind grob geschätzt um die 850 Bath mit Barfine gewesen, die ich zu berappen hatte. Arglos griff ich zu meiner Geldbörse, sah hinein und stellte voller Entsetzen und leicht panisch fest, dass ich abgesehen von ungefähr 150 Bath über keinen müden Sadtang mehr verfügte.

Ich kam arg ins schwitzen, war ich mir doch sicher noch über ausreichend Mittel zu verfügen. Neues Geld zu beschaffen war nicht möglich, da alles was ich dazu benötigt hätte im Safe an der Rezeption war und ich auf diesen Safe nur bis 20:00 Uhr zugreifen konnte.
„Give me what you have“ Sagte „Mäo“ plötzlich kurz und knapp. Perplex wie ich war machte ich das auch und sie bezahlte kurzerhand die Rechnung. Das war mir schon irgendwie richtig peinlich, wenngleich ich auch darüber froh war so einfach aus dieser unangenehmen Situation heraus gekommen zu sein.

Also machten wir uns dann auf den Weg und sie hielt mir unterdessen einen Vortrag darüber, dass ich doch besser auf mein Geld aufpassen müsse und im allgemeinen auch viel zu schnell und etwas zu viel trinke, was meinen Geldbeutel auch nicht zu gute kommen würde.
Geduldig wie ein Schuljunge ließ ich den Monolog über mich ergehen und war gedanklich schon wieder bei Dingen, die jetzt noch auf uns warteten.
So erreichten wir dann meine Unterkunft, machten die Klimaanlage und den Fernseher an und fingen an den Abend fummelnd und knutschend ausklingen zu lassen…

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