Samstag, 6. Februar 2010

Walkingstreet und Irish-Coffee


So saß ich ich dann wieder recht entspannt im Pattaya Beer Garden bei meinem zweiten Bier und unterhielt mich ein bisschen mit den Bedienungen, die sich grinsend nach der Ursache meiner Hals- Verzierung erkundigten. Es wurde langsam dunkel als sich ein Europäer ungefähr meinen alters sich neben mir am Tresen niederließ. Wir kamen auch gleich ins Gespräch bei dem sich offenbarte, dass er Sebastian hieß, aus Belgien stammte und mit einer Chinesin verheiratet als Sprachlehrer in Taiwan lebte. Er sprach fließend deutsch, da er mal ein paar Jahre in Köln verbracht hatte, was der Qualität der Unterhaltung sehr zu gute kam.

Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und da er Thailand nicht zum ersten Mal besuchte konnte er mir viele nützliche Informationen geben. Auch lernte ich von ihm meine ersten Worte und Sätze in Thai, die ich mir mit großem Eifer auf einen Zettel notierte und deren korrekte Aussprache vom anwesenden weiblichen Personal perfektioniert wurde.

So tranken wir uns durch die Speisekarte des Beer Garden und es war allgemein ein lustiger und interessanter Abend an dem die Zeit wie im Fluge verging. Urplötzlich sah ich mich der Tierwelt Thailands konfrontiert, als ich merkte wie sich eine Gottesanbeterin auf meinem Polo- Shirt zwischen Brust und Schulter klammerte. Dies war meine erste hautnahe Begegnung mit solch einem großen und grünen, heuschreckenartigen Insekts die wie ich wusste ihre männlichen Artgenossen nach der Paarung ins Jenseits beförderte.

Ich nahm sie vorsichtig in die Hand um sie wieder ihrer Umwelt zu überlassen und dachte dabei darüber nach, wie wohl sich dieses Männer- fressende Insekt in der Stadt fühlen müsse. Verrichteter Dinge ging ich wieder zurück zum Tresen wo Sebastian schmunzelnd feststellte, dass die Gottesanbeterin schon wieder an der gleichen Stelle meines Körpers Platz nahm.
Dieser Umstand wurde von den anwesenden Damen mit Gesten des Ekels kommentiert.
Schließlich gelang es mir dann doch meine ungeliebte Freundin los zu werden und ich bekam Lust auf laute Musik und Laserlicht- Effekte.

So beschlossen wir die Insomnia-
Diskothek auf zu suchen, schließlich war es auch schon 24:00 Uhr. Wir tranken jeder noch einen „irish-coffee“, zahlten und gingen raus auf die Walkingstreet, die sich mir nun auf ihrem vollen Höhepunkt präsentierte. Musik schallte von überall her unzählige, bunte Lichter schienen mir entgegen. Schönheiten warben stehen und teilweise winkend mit Schildern für die Getränkepreise ihrer Lokalitäten. Gruppen von Ladyboys gingen vorbei und ich sah ältere Männer mit jungen Damen und jüngere Männer mit älteren Damen, kurz: es gab nichts was es nicht gab und ich fand das herrlich! So ließ ich alles auf mich wirken und erreichten schließlich unser Ziel, dass sich etwa in der Mitte der Walkingstreet befand.

Wir gingen hinein und wurden von lauter House- Musik empfangen, was ich wohlwollend aufnahm. Grüne Laserlichter durchbrachen das Dunkel des Clubs und bewegten sich im Rhythmus der treibenden Bässe. Die ganze Atmosphäre erinnerte mich irgendwie an den Film „Matrix“ mit Keanu Reeves. Der Laden war etwa nur halb gefüllt, was sich im Laufe des Abends änderte und so konnte ich gleich ein mir bekanntes Mädel end decken, das mir mich gleich begrüßend und überschwänglich um den Hals warf. Es war die Freundin von „Nam“, die auch an meiner ersten Bar arbeitete. „Not have Lady?“ fragte sie mich knapp, was ich ihr kurz bestätigte. Sie nahm dies lächelnd auf und hatte es sodann auch gleich sehr eilig Richtung Ausgang zu kommen. “Schade“ Dachte ich, wollte ich sie doch nach ihrer wahnsinnig schönen Freundin fragen. So orderte ich mir erst mal das nächste Bier und wand mich wieder meinem Begleiter zu…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen