Ich öffnete die Augen und sah mich im Halbdunkel des Hotelzimmers, wo alles wie zu erwarten vorzufinden war, um. Gerade dabei richtig wach zu werden, spürte ich einen krampfartigen Schmerz in der Magengegend.
Noch etwas schlaftrunken aber dennoch getrieben eilte ich ins Bad, wo ich sogleich sitzend und etwas gekrümmt auf der, für meinen Geschmack etwas zu kleinen, Kloschüssel platz nahm.
Ich stöhnte kurz auf, worauf ich mich auch gleich erleichtert von dem schmerzenden Ballast trennen konnte. Als dies geschafft war und ich die übliche Reinigungsprozedur hinter mich brachte, ging ich zurück und schmiss mich wieder auf das Bett, wo „Mäo“ noch tief und fest zu schlafen schien.
Ich machte die Glotze an und sah in den News Bilder von vermummten, aufgebrachten Demonstranten in roter Kleidung und ebenfalls vermummte Soldaten mit scheinbar schussbereiten Sturmgewehren. Wohl hatte ich die politische Lage im Land vor Antritt meiner Reise Reise verfolgt, doch erschlossen sich mir die Hintergründe dieser Unruhen noch nicht so genau.
Meine noch Angemietete erwachte und versuchte auch gleich, dass was da lief für mich zu übersetzen. Wir gammelten noch ein bisschen herum, bis auch sie startklar war und wir losgehen konnten.
Beim heraustreten auf die Soi Honey merkte ich aufeinmal, wie sich meine Schambein- Schmerzen mit großem Eifer zurückmeldeten. Dies hatte neben einem etwas seltsamen Gang in den ich verfiel auch den Effekt, dass ich die schön- schweinischen Erlebnisse der Nacht noch einmal Revue passieren ließ. Leider waren mir meine schönen Gedanken nicht allzu lange gegönnt, denn „Mäo“ fing an ein Gesicht zu ziehen wie sieben Tage Regenwetter und auch mein Bauch meldete sich wieder schmerzhaft zurück. Wir setzten uns an ein Eiscafe in der Second-Road und bestellten uns jeder eine kalte sahnige Erfrischung.
„Me sad!“ Want stay with you.“ Leider wusste ich in dem Moment nicht auf derartige Textbausteine meiner künftigen Ex-Longtime zu reagieren, da ich viel zu sehr mit meinem krampfartig schmerzenden Verdauungstrakt beschäftigt war.
Ich suchte kurzerhand die nächstgelegene öffentliche Toilette auf, was mir glücklicherweise einen Schmerzaufschub verschaffen sollte.
“Mäo“ war fertig mit ihrem Eis, ich aß meines nicht auf und wir setzten uns in Bewegung Richtung Soi Diana, wo ihr „Boyfriend“ in etwa einer Stunde eintreffen sollte. Unterwegs passierten wir noch eine „Pharmacy“, wo ich mein Problem ausführlich schilderte.
Ich nahm die mir ausgehändigten Tabletten wie nach Verordnung sofort, hoffte auf Besserung und hörte „Mäo“ zu, die immer noch seltsames Gerede machte: „I think you find good lady, better Lady then me!“
Schließlich macht sie mir den Vorschlag, sie wieder auszulösen, wenn ihr „Boyfriend“ am 21.04. wieder seine Heimreise Antritt. Ich machte ihr klar, dass ich das weder versprechen noch ausschließen kann und überreichte das ihr zustehende Salär inklusive kleinen Tip, den sie durchaus verdient hatte und dann trennten sich auch schon unsere Wege. Im gleichen Augenblick schienen die Tabletten anzuschlagen und meine Schmerzen verabschiedeten sich ebenso schnell wie diese erste, kurze aber heftige Begegnung…
Mittwoch, 3. Februar 2010
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